Das Naturschutzgebiet in Dubais Wüste
Bei dem Gedanken an Dubai sieht man meist hohe Wolkenkratzer, pompöse Hotels und eine riesige Stadtlandschaft vor seinem geistigen Auge. Bei dem Thema "Natur" kommen einem nur künstliche geschaffene Grünoasen, Inseln und Golfplätze in den Sinn. Doch Dubai und sein Umland hat weitaus mehr zu bieten. Trotz der großen Hitze ist die Naturlandschaft um Dubai die Heimat vieler Tiere und Pflanzen. Tiere, wie Antilopen, Sandkatzen und Berggazellen haben sich an die schwierigen Lebensbedingungen angepasst und fühlen sich in dieser Gegend sehr wohl. Auch zahlreiche Pflanzen, wie Akazien, wachsen und gedeihen in Dubais Naturschutzgebiet.

Symbolbild Das Naturschutzgebiet in Dubais Wüste © Bildagentur PantherMedia Vermeulen-Perdaen-Guido
Die Wüste in Dubai ist unter dem Namen Dubai Desert Conservation Reserve bekannt. Das Naturschutzgebiet befindet sich nur drei Minuten vom Dubai World Trade Center entfernt. Es ist das erste Naturschutzgebiet in der Vereinigten Arabischen Emirate. Im Jahr 2008 wurde das Reservat auf der UN-Liste für Schutzgebiete aufgenommen und zählt zu einem der wenigen Naturgebiete im Nahen Osten.
Das Schutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 225 Quadratkilometern und nimmt damit 5% der gesamten Landesfläche ein. Bereits im Jahr 1996 pflanzte man circa 6200 Bäume im Reservat an. Schon nach einiger Zeit hat sich diese Anpflanzung positiv bemerkbar gemacht und es entwickelte sich eine natürliche Pflanzensamenbank. Für die dort lebenden Tiere, wie Gazellen oder Igel, sind die Pflanzen eine Schutzmöglichkeit und eine Nahrungsquelle. Mittlerweile leben im Dubai Desert Conservation Reserve circa 38 Säugetiere und Reptilienarten. Dazu gehört der arabische Kaphase, der Sandfuchs, der Rotfuchs und die Oman-Falbkatze. Die Dornschwanzagame, der Sandgecko und der Sandfisch zählen zu den einheimischen Reptilien und haben sich ebenfalls in diesem Reservat angesiedelt.
Die Pflanzenwelt in Dubais Wüste besteht aus Wüstenbüschen, der Fagonia und der arabischen Primel. Auch die Dattelpalme, der Ghaf-Baum und der Christusdornes ist in diesem Gebiet beheimatet. Aus den Blüten des Christusdornes wird wertvoller Honig gewonnen, der zu den teuersten Sorten der Welt gehört.
Besucher können das Schutzgebiet täglich zwischen 9 Uhr und 16 Uhr besuchen. Während der Zeit des Ramadan ist der Besuch nur von Sonntag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 14 Uhr möglich. Trotz der umfangreichen Schutzmaßnahmen dieser Wüste, zählt der Tourismus zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Besucher dürfen jedoch nur unter Führung und auch nur ausgewählte Bereiche des Schutzgebietes betreten. Auch die Personenzahl ist beschränkt. Zu den anderen Bereichen dürfen nur Wissenschaftler vordringen. Nur durch diese strengen Einschränkungen ist es möglich, dass sich diese Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten in diesem Gebiet ansiedelt. Verwaltet wird das Naturschutzgebiet von der Emirates Group. Bereits über 2 Millionen Euro hat das Unternehmen in die Programme und den Schutz des Reservates investiert. Das Ziel des Landes und des Unternehmens ist es, das harmonische Gleichgewicht zwischen dem schnellen Wachstum von Dubai und dem Erhalt der Natur herzustellen.
Mittlerweile sind die umfangreichen Schutzmaßnahmen seit 2004 gesetzlich verankert. Nur dadurch ist es möglich, dass die Artenschutzprojekte und die Aufzuchtprogramme so erfolgreich sind und es auch in der Zukunft bleiben. Seit 1999 gibt es das Al Mama Desert Resort & Spa. Dieses Hotel verfügt über eine Aufzuchtstation um die bedrohten Tierarten zu schützen. Derzeit werden Pläne für ein ähnliches ökologisch-verträgliches Resort- und Spa-Hotel entworfen. Ende 2009 soll das Wolgan Valley Resort & Spa fertig sein und seine ersten Besucher empfangen.
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