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Dubai Airshow

Dubai Airshow: Warum die Milliarden Aufträge überbewertet werden

Die Fluggesellschaften der Golfstaaten haben auf der diesjährigen Luftfahrtschau in Dubai wieder mächtig viel Geld ausgegeben. Boeing und Airbus dürfen sich über Großaufträge von über 100 Milliarden Euro freuen. Doch diese Milliarden-Deals werden vielfach überbewertet. Die Dubai Airshow war für Boeing und Airbus ein großer Erfolg. Die Auftragsbücher beider Flugzeughersteller sind wieder prall gefüllt. Alleine die Airline Emirates aus Dubai, die Airline Qatar aus dem Nachbar-Emirat und Etihad Airways, die nationale Fluggesellschaft der VAE, haben zusammen umgerechnet 110 Milliarden Euro ausgegeben.

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Milliarden-Aufträge nicht ungewöhnlich

Diese hohen Summen sind nichts ungewöhnliches und keineswegs neu für die Dubai Airshow. Auch im vergangen Jahr kamen Airbus und Boeing mit gefüllten Auftragsbüchern zurück. Dennoch ist ein neuer Rekord zu verzeichnen, denn dieses Jahr handelt es sich um die größten Bestellungen der Airlines aus den Golfstaaten.

Die Fluggesellschaft Emirates hat weitere 50 Maschinen vom Typ A380 bestellt. Damit bleibt Emirates mit Abstand der größte Kunde vom A380. Etihad Airways bestellte bei Airbus 87 Flugzeuge, darunter 50 vom Typ A350. Qatar Airways bestellte fünf Airbus A330-200F.

Aber damit noch nicht genug. Auch Boeing verkaufte jede Menge Flugzeuge auf der Dubai Airshow. 150 Exemplare vom neuen 777X sicherte sich alleine die Airline Emirates. Etihad kaufte insgesamt 25 Exemplare, aufgesplittet in die Typen 777-9X und 777-8X.

Summen hören sich gigantisch an

Mehr als 350 neue Flugzeuge bestellten die drei großen Airlines aus Dubai und den anderen Emiraten. Die Milliarden-Aufträge klingen gigantisch. Dennoch werden die Zahlen von vielen überbewertet. Flugzeuge sind schlichtweg teuer, aber wenn man bedenkt dass es mehrere Jahre dauert bis die Bestellungen ausgeliefert und die Maschinen tatsächlich einsatzbereit sind, relativiert sich die Zahl. Auch werden die Zahlungen nicht sofort fällig. Über mehrere Jahre verteilt bis zur vollständigen Auslieferung kommt es zu Teilzahlungen.

In den Medien liest man meistens von den Listenpreisen. Tatsächlich zahlen die Fluggesellschaften aber häufig wesentlich weniger als den Listenpreis der Maschinen. Alle Airlines bekommen entsprechende Rabatte bei Abnahme von größeren Mengen oder auch als Stammkunde. Emirates ist beispielsweise der größte Abnehmer vom A380 und dürfte bei Airbus ein willkommener Stammkunde sein, der entsprechend wohlwollende Preise erhält.

Bildquelle
Artikelbild: © panthermedia.net Thor Jorgen Udvang

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