Einwandern in Dubai

Dubai ist ein beliebtes Ziel für Auswanderer. Mittlerweile ist es zu einem Trend geworden, in dem Land der tausend Möglichkeiten zu leben und zu arbeiten. Wer den Traum verwirklichen möchte und den Weg in ein neues Leben wagt, benötigt eine gute Vorbereitung, denn Dubai hat zahlreiche Facetten.

Tweet

Die richtige Vorbereitung

Wer in Dubai erfolgreich sein möchte, benötigt eine Arbeitsstelle. In Dubai sind 80 Prozent der Bevölkerung Einwanderer. Der größte Teil der Einwanderer stammt aus Pakistan und Indien. Diese Gastarbeiter sind zum größten Teil in der Baubranche tätig, wo sie in Neubauprojekten eingesetzt werden. Die Baubranche ist durch Niedriglöhne bestimmt, weshalb diese Branche für Europäer, die einen lukrativen Job suchen, eher kontraproduktiv ist. Um besser dotierte Jobs im Management,- und Leitungsbereich angesiedelt sind, sind besondere Qualifikationen erforderlich, die in Dubai gut bezahlt werden. Generell ist es für qualifizierte Fachkräfte in Dubai einfacher, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Besonders die Tourismusbranche und der IT-Bereich bieten gute Aussichten nachhaltig in Dubai eine Anstellung zu finden. Allerdings sollten Einwanderer sich darüber bewusst sein, dass Dubai einen anderen Arbeitsmarkt hat als Europa.

Andere Gepflogenheiten

In Deutschland gelten gesetzlich geregelte Arbeitszeiten, Dubai hingegen fordert mehr von Angestellten. In der Regel wird in Dubai wesentlich länger gearbeitet als in Europa, weshalb eine 48-Stundenwoche nicht unüblich ist. Auch die Arbeitswoche ist in Dubai anders und erfordert eine Umstellung. Die Arbeitswoche läuft von Sonntag bis Donnerstag, wobei der Freitag Ruhetag ist. Fast alle Geschäfte und Unternehmen haben auch samstags geöffnet. Ein Wochenende wie in Deutschland gibt es in Dubai nicht. Neben den Arbeitszeiten gilt in Dubai auch eine andere Arbeitseinstellung. Verbriefte Arbeitsrechte wie in europäischen Gefilden gibt es hier nicht. In erster Linie steht der Kunde im Fokus, der eine wesentlich zurückhaltendere Art erwartet als in europäischen Ländern. Beschwerden gegen die Geschäftsleitung werden in der Regel damit beantwortet, dass das Arbeitsverhältnis gekündigt wird. Passt man sich den Gepflogenheiten des Landes an, hat in Dubai jeder die Chance erfolgreich zu sein. Auch der Verkehr in Dubai ist anders. Der öffentliche Nahverkehr wie die S-Bahn (Dubai Metro) oder Busse ist nicht mit dem in deutschen Metropolen vergleichbar. Deshalb sind ein Führerschein und ein Fahrzeug in Dubai ein absolutes Muss, um mobil zu sein. Hinzu kommt der chaotische Verkehr, der viel Geduld erfordert. In Dubai sollten auch die Temperaturen nicht unterschätzt werden. Die vielen Sommermonate sorgen für extreme Hitze, die je nach Menschentyp zu einem wirklichen Problem werden kann. Die heißen Sommermonate können an die Substanz gehen, wenn die Klimaanlage nicht in der Nähe ist. Wetteranfällige Menschen sollten deshalb die Hitze und das Klima nicht unterschätzen. Positiv in Dubai ist die Steuerfreiheit. Es gibt in Dubai keine Einkommenssteuer und auch für Unternehmen fallen keine Steuern an. Lediglich einige Branchen wie die Banken,- oder Ölbranche sind steuerpflichtig. Besonders beliebt sind Einwanderer, die die arabische Sprache beherrschen. Arabischkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, aber hilfreich. Ein Muss sind fundierte Englischkenntnisse in Wort und Schrift.

Voraussetzungen, um in Dubai zu leben

Um nach Dubai auszuwandern, ist ein Reisepass nötig. Wer eine Arbeitsstelle sucht, sollte idealerweise Arbeitszeugnisse, den Nachweis der Qualifikationen oder eventuell Hochschulabschlüsse vorzeigen können. Die Dokumente müssen nicht bedingend in arabischer Sprache, sollten aber in Englisch vorgelegt werden. Besonders viel Wert wird in Dubai auf Arbeitszeugnisse gelegt, weshalb diese positiv ausfallen sollten. Eine hilfreiche Voraussetzung, um in Dubai zu leben, ist Geld. Das klingt zwar banal, doch es ist schwer, in Dubai ohne Eigenkapital Fuß zu fassen. Dabei gilt die Formel: „Je mehr Geld desto besser“. Viele Einwanderer berichten, dass sie in der Anfangszeit in Dubai wesentlich mehr Geld ausgegeben haben, als erwartet. Um in Dubai die Anfangszeit zu überstehen, sollte ein gutes finanzielles Polster vorhanden sein. Allerdings ist es auch ohne Eigenkapital möglich, in Dubai Fuß zu fassen, es wird jedoch schwieriger.

Touristenvisum

Ein Touristenvisum berechtigt nur für einen gewissen Zeitraum, in Dubai zu leben. Um eine permanente Aufenthaltserlaubnis in Dubai zu erhalten, muss eine feste Jobzusage seitens eines Unternehmens vorliegen. Diese sollte vor der Einwanderung vorhanden sein, wird wenige Wochen vor der Einreise seitens des Arbeitgebers ausgestellt und zukünftige Arbeitgeber sind Einwanderern gerne behilflich. Aber Dubai ist sehr streng, wenn der Arbeitsplatz gekündigt wird oder man selbst kündigt. Wer in Dubai den Job verliert, muss das Land sehr schnell verlassen, da eine Ausweisung vorliegt. Der wichtigste Schritt, um langfristig in Dubai zu leben, ist eine feste Jobzusage, mit der die Aufenthaltserlaubnis beantragt werden kann. Ohne diese kann lediglich ein Touristenvisum beantragt werden, was den Druck erhöht, dann in Dubai in einer gewissen Zeitspanne einen Job zu finden. Wer in Dubai als Einwanderer arbeitslos ist, muss innerhalb eines Monats das Land verlassen.

Gesetze und Kultur

Damit der Traum von Dubai nicht zum Albtraum wird, ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Gesetzen und Gepflogenheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten wichtig, eine gute Vorbereitung ist deshalb unerlässlich. Die Kultur und die Gesetze sind in Dubai sehr streng und für zahlreiche Europäer nicht direkt zu verstehen. Verstöße gegen die Kultur, Sitten und Gesetze werden in Dubai streng geahndet. Am besten kennt man eine Person, die bereits in Dubai lebt. So sind Verstöße, vor allem kulturelle, vermeidbar. Einwanderer sollten sich die Informationen, die die Botschaft der Vereinten Arabischen Emiraten besorgen. Auch Frauen haben in Dubai einen anderen Stellenwert als in Europa. Deshalb ist es gerade für Frauen wichtig, sich im Vorfeld über die Landesgepflogenheiten zu informieren.

Arbeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Einerseits besteht die Möglichkeit, sich selbst auf Jobsuche zu begeben. Diese kann via Internet erfolgen. Ratsamer und sicherer ist es, Kontakt zu Agenturen aufzunehmen, die markt,- und landeskundlich sind. Im Gastronomiegewerbe, in der Tourismusbranche, der Automobilbranche oder in der IT-Branche werden häufig qualifizierte Menschen gesucht, die über einen deutschen Hochschulabschluss oder Erfahrung in Deutschland verfügen. Oft stellen die Arbeitgeber in Dubai neben dem Gehalt auch eine Wohnung oder ein Haus zur Verfügung. Die Verhandlungen können aus Deutschland geführt werden. Die Arbeitgeber in Dubai zeigen sich hier oft sehr großzügig, erwarten allerdings auch hohe Leistungen. Sich selbst auf Stellensuche zu begeben, ist schwerer, zumal es in Dubai nicht üblich ist, einfach ein Unternehmen aufzusuchen und sich dort vorzustellen. Termine sind in der Regel Pflicht und ein lockerer Versuch wie in Deutschland wird hier eher abwertend registriert. In Dubai herrscht trotz des Wohlstandes viel Anstand und Respekt. Es ist durchaus möglich, dass die Qualifikationen stimmen, allerdings das Verhalten nicht den Ansprüchen genügt. So kann es schnell zu einem sanften Rauswurf kommen. Wer sich selbstständig machen möchte, benötigt eine Genehmigung und sollte sich auf die anderen Gepflogenheiten einstellen.

Selbstständiges Arbeiten in Dubai

Wer sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten selbstständig machen möchte, sollte bedenken, dass Dubai eine andere Bürokratie und ein anderes Beamtenwesen hat. Es ist fast unumgänglich, einen Sponsor zu finden, der die Wege ebnet. Bei dem Sponsor kann es sich um eine rechtmäßig eingetragene Person oder um eine Firma handeln. Zudem werden alle Qualifikationen, die vorliegen seitens des Ministeriums überprüft. So werden Qualifikationen im medizinischen Segment seitens des Gesundheitsministeriums geprüft. Der Sponsor verlangt in der Regel eine Provision für seine Leistungen. Hierbei handelt es sich um einen Betrag, der jährlich gezahlt wird und sich in der Regel auf 10 Prozent des Einkommens beläuft. Das Abkommen mit dem Sponsor sollte zudem von einem Rechtsanwalt in Dubai festgeschrieben werden. Bei der Provision gilt, wie in vielen Bereichen: Handeln und Feilschen. Ohne dieses wird man schnell übervorteilt. Zudem herrscht in Dubai mehr Gelassenheit in geschäftlichen Dingen. Deutsche Gepflogenheiten können hier nicht vorausgesetzt werden. So kann eine Genehmigung in Dubai wesentlich länger dauern, was für Einwanderer zur Geduldsprobe werden kann. Auch wenn man im Recht ist, muss ein moderater Ton gewahrt werden.

Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net server